48 days to go … something in the air all day
Hi there!
Eigentlich entlockt mir ein blauer Pool, der glitzernd in der Sonne liegt, nur Freudentränen. Aber hier tränen mir oft die Augen. Nicht vor Abschiedsschmerz, sondern weil halb Amerika auf Sonnencreme in Sprühflasche schwört. Augen zu und sprüüüüüüüüh. Die Hände bleiben sauber. Dafür bekommen alle anderen auch etwas von den noch nicht mal gut duftenden Chemiewolken ab. Ein Großteil landet auch nicht auf den zu schützenden Körperteilen, sondern in der Luft. Prima für alle, die am Sonnenschutz verdienen. Eigentlich kann man sich das Eincremen fast sparen. Man hat kaum sein Handtuch auf eine Liege gelegt, schon kommt von rechst oder links der erste Sprühnebel. Am Eröffnungswochenende tummelten sich ob des grandiosen Wetters Ende Mai viele Menschen am Pool, und ich bekam den Geruch gar nicht mehr aus der Nase heraus. Verschwindet die eine Flasche gerade wieder in der Badetasche, geht es bei den nächsten los. Ich persönliche sprühe nicht, sondern creme noch. Mit der guten importierten deutschen Sonnencreme vom dm.
Wenn nicht gesprüht wird, wird Feinstaub in Form von Kohlenmonoxid in die Luft gepustet. Auf Parkplätzen, in Hauseinfahrten, vor Schulen, überall dort, wo man warten muss. Im Sommer, weil die Klimaanlage kühlt und im Winter, damit man es schön warm hat. Gerne aber auch in den Jahreszeiten dazwischen. Sehr beliebt ist auch das halbstündige Laufenlassen des Motors, bevor man losfährt. Damit die Temperatur schon angenehm ist, wenn man einsteigt. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das aufregt. Vor allem wenn es herrlich, sprich’ weder zu kalt noch zu warm, draußen ist. My car is my castle. An der ehemaligen Grundschule meines Sohnes habe ich letztlich Schilder gesehen. “Idle Free Zone. Children breathing here.” Endlich hat mal jemand kapiert, dass es nicht richtig ist, die eigenen Kinder zu vergiften.
Kommt der Wind nicht aus Sprühflasche oder Auspuff, wird die Luft per Klimaanlage oder Ventilator umgewälzt. Was mir persönlich eher unangenehm ist, sorgt bei Amerikanern für Wohlbefinden – ständige Luftbewegung. Und das, obwohl es in Michigan ohnehin oft windig ist – sommers wie winters. Das werde ich definitiv nicht vermissen. Den Pool schon … 😉
Susanne
13. Juni 2018 @ 01:52
American habits. American culture.
Sprühnebel am Pool…noch nie gehört, könnte man sich an für sich, darüber amüsieren, wenn wir nicht wüssten was es alles anrichten kann.
Freue dich auf das Land der Cremes, 😂
Susanne
Britta
13. Juni 2018 @ 11:52
Du gehst ja auch nicht zum Pool 😉 aber am Wannsee cremen wir wieder fein, ja?
Kevin
13. Juni 2018 @ 02:16
Zigarette vor JFK geraucht, ich. Er, mit Cadillac, laufender Motor, noch laufend als er reingeht und mich beschimpft, ich würde die Luft beschmutzen. :-O
Those little things about America you won’t miss, besides the stupid orange man.
Britta
13. Juni 2018 @ 11:51
Haha … genau, so ist es, Kevin! Nennt man Doppelmoral, oder? Und die Farbe orange ist hoffentlich bald out!!
NAlly
13. Juni 2018 @ 03:40
Muss man trotz Spray nicht doch noch cremen? Also ich gestehe vor ein paar Jahren habe ich das auch mal getestet aber ehrlich gesagt habe ich es als keine innovative Alternative zur klassischen Sonnencreme empfunden.
Britta
13. Juni 2018 @ 11:48
Nö, anscheinend nicht. Das ist in der Tat alles andere als innovativ … denn dann würde man ja nicht so sinnlos Material verschwenden. Manche Sachen hier werde ich halt nie verstehen … aber das geht den Amis bei uns natürlich auch so. 😉