Tessin

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Vom Dorf zum Hotel

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An einem steilen Hang im Verzasca-Tal, im Schweizer Kanton Tessin, liegt das kleine Dorf Corippo. Die kleinste Gemeinde der Schweiz ist ein architektonisch einzigartiges ganzheitliches Ensemble aus ineinander verschachtelten Naturstein-Häusern, Terrassen, Feldern, Wiesen, Kopfstein gepflasterten Gassen, Brunnen, Kappellen und Kirche. Eingebettet in eine fantastische grüne Landschaft aus bewaldeten Bergen.

Vor rund 40 Jahren war ich das erste Mal als Kind dort. Schon damals dachte ich, hier ist die Zeit stehen geblieben. Nicht nur wegen der alten Frauen, die mit ihren Weidenkiepen auf dem Rücken durch den Ort gingen. 2019 empfängt uns das Dörfchen, das vor mehr als 700 Jahren entstand, mit dem gleichen rauen Charme vergangener Zeiten.

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Jahrhundertelang war die Landwirtschaft die einzige Einkommensquelle der Bewohner/innen. Als die Erträge nicht mehr zum Leben reichten, schrumpfte die Zahl der Einwohner stetig. Heute leben nur noch ein Dutzend Menschen das ganze Jahr über in Corippo.

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Nun soll ein außergewöhnliches Projekt das Dorf wiederbeleben und in seiner Gesamtheit erhalten. Nach dem italienischen Modell eines “Albergo Diffuso” (“verstreutes Hotel”) soll hier im Verzasca-Tal ein Dorfhotel entstehen. Dabei werden die Gassen zu Hotelfluren, die zu den zu Hotelzimmern umgebauten Steinhäusern führen. Die Piazza vor der Kirche wird zum Salon, in der Osteria sollen Rezeption und Frühstücksraum untergebracht werden.

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Die Stiftung “Fondazione Corippo” möchte mit Hilfe eines schonenden, nachhaltigen Tourismus das architektonische Erbe dieses besonderen Ortes langfristig bewahren. Ein Konzept, dass in vielen italienischen Orten schon funktioniert.

2020 sollen die Arbeiten beginnen. In 5 Häusern werden zunächst 12 Zimmer mit 26 Betten entstehen. Landwirtschaftliche Nutzflächen sollen  reaktiviert und wieder bewirtschaftet werden. Die alte Mühle und das Dorfbackhaus wurden bereits restauriert. Wäre es nicht schön, wenn hier demnächst Bewohner und Gäste gemeinsam Brot backen würden?

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Cracking Art

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Riesige pinke Schnecken, die den Betrachter mit ihren großen Antennen einladen, sich mit Geist der Stadt zu verbinden. Orangene Wölfe, die über Kultur und Geschichte wachen. Eine Reihe bunter Pinguine, die jede Veränderung im Blick haben. Ein knallrotes Krokodil, das warnend am Ufer liegt. Frösche als Symbole für Metamorphose und die Verbindung von Wasser und Erde. Grell gelbe Erdmännchen als soziale kommunikative Wesen.

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Die Künstlergruppe “Cracking Art” installiert seit 1993 abstrakte, extrem bunte Tiere in verschiedenen Größen in urbanen Räumen. Cracking bedeutet in die Brüche gehen und meint den Moment, in dem das Natürliche zum Künstlichen wird. Ziel der Künstler ist es, vor einer zunehmend künstlichen und anonymen Massenkultur, die den Kontakt zur Natur verliert, zu warnen. Die Tiere, die unerwartet im Stadtbild auftauchen, laden die vorbeigehenden Menschen ein, ihre Rolle innerhalb des urbanen Lebens zu überdenken.

Alle Objekte sind aus recyceltem Plastik. Durch den Recycling Prozess soll  dem Material seine schädliche Rolle für die Natur genommen und auf die Schutzwürdigkeit unserer Planeten hingewiesen werden.

Cracking Art hat weltweit Installationen realisiert. Mich haben die großen bunten Wesen in Ascona (Tessin) begeistert und zum Nachdenken angeregt.

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