Dry January und Veganuary sind geschafft, hello February! Es war zu lange zu ruhig hier auf dem Blog. Immer mal wieder kam die Frage von eifrigen Leser:innen, ob ich den Blog noch weiterführe. Jaaa! Jetzt! Endlich! Und da ich Countdowns irgendwie gut finde, kam mir der “Febralender” in den Sinn. Quasi ein verspäteter Adventskalender. Nur, dass am Ende nicht der Baum in der Stube steht, sondern das erste zarte Grün an Bäumen und Sträuchern sprießt. Am Ende des Monats wird die Sonne bereits um 7:18 Uhr (heute 8:08 Uhr) auf- und erst um 18:11 Uhr (heute 17:23) untergehen. Gute Aussichten, oder? Spring has sprung, wärmende Sonnenstrahlen, singende Vögel, Aufbruch, Hoffnung … Hashtags einer wunderbar verheißungsvollen Jahreszeit.
Bis der März beginnt, gibt es hier jeden zweiten Tag eine neue Geschichte. Immer an den geraden Tagen. Schließlich kaufe ich auch nie 5 oder 7 Äpfel.
Apropros Obst … und Gemüse. Britta macht nicht mehr nur blau, sondern auch ganz viel grün. Oder blau für mehr grün. Oder wie auch immer. Jedenfalls bin ich Schrebergärtnerin geworden. Im Garten 206 am Sonnenrain wird bald viel blau, äh grün gemacht. Aber dazu sicherlich bald auch mal was.
Und was noch so? Eine bunte Tüte! Über Wasser und Wein, Landschaften und Lost places, Kunst und Kultur, Geschichte und Gartenliebe. Natur und Nachdenkliches.
An einem kalten, grauen Dezembermorgen träume ich mich besonders gerne zum letzten Sommer. Und es wird ja auch Zeit, endlich mit der ersten Sommergeschichte anzufangen. Wenn es an dieser Stelle schon keinen Adventskalender gibt. Ho, ho, ho.
Mitte Mai. Christi Himmelfahrt. Langes Wochenende. Noch sind die Hotels in der Stadt für touristische Reisen geschlossen. Wir hatten eigentlich geplant, den Thalys nach Paris zu nehmen. Eine Reise aus der Reihe “wir zeigen jetzt dem Sohn die europäische Metropolen”. Statt “Grand Vitesse” zwischen Köln und Paris Stau auf der A2. Dafür freie Fahrt am Feiertag mit dem Rad in der Hauptstadt. Nur ein wenig durch den Tiergarten radeln, so der Plan. Abseits der Sehenswürdigkeiten, bloß jede Menschenansammlung vermeiden.
Irgendwie finden wir uns dann aber doch am Checkpoint Charly wieder. Aber wo sind die Menschen? An dem ehemaligen Grenzübergang an der Friedrichstraße brummt es normalerweise. Da sieht man das weiße Grenzhäuschen mit den aufgestapelten Sandsäcken davor sonst vor lauter Selfie-Sticks und Instagram Posern aus aller Welt kaum. Mitte Mai 2020: gähnende Leere.
Kurz vor Abzug der Alliierten hatte der Berliner Fotograf Frank Thiel 1994 Fotos von jungen Soldaten der vier Besatzungsmächte gemacht. Die Leucht-Installation am Checkpoint Charly zeigt einen russischen und auf der Rückseite einen amerikanischen Soldaten. Sie blicken jeweils in das Hoheitsgebiet des anderen.
Das Internationale Buchstabieralphabet ist übrigens Namensgeber für den ehemaligen Kontrollpunkt zwischen West und Ost. Nach den Übergängen Helmstedt-Marienborn (Alpha) und Dreilinden-Drewitz (Bravo) ist er der dritte und sicherlich bekannteste von den Alliierten genutzte Grenzübergang. Originalschauplatz des Kalten Krieges und stiller Zeuge unzähliger Fluchtversuche. Wer sich über die Foto-Gelegenheit hinaus über die Geschichte der Berliner Mauer und die persönlichen Schicksale geglückter und gescheiterter Fluchtversuche informieren möchte, geht ins Mauermuseum. Oder schaut sich die kostenlose Open-Air-Ausstellung an. Im beeindruckenden 1:1 Panorama “Die Mauer” des Künstlers Yadegar Asisi bekommt man einen Eindruck davon, wie sich das Leben auf beiden Seiten der Mauer angefühlt haben muss.
Next stop “Gendarmenmarkt”. An diesem wunderschönen Platz würden an einem sonnigen Feiertag im Mai um die Mittagsstunde viele Berlin-Besucher zwischen den monumentalen Zwillingsbauten des Deutschen und Französischen Doms und des Berliner Konzerthauses flanieren.
Die Außengastronomie ist geöffnet und wir setzen uns zaghaft an einen der weit auseinander gestellten Tische, um etwas zu trinken. Es fühlt sich ungewohnt an. Ist es doch unser erster Besuch in einer Gastro seit Mitte März.
Am Abend treffen wir in Kreuzberg liebe Freunde auf der Terrasse des Lieblings-Asiaten. Das erste Abendessen in einem Restaurant. An einem schon warmen Frühlingsabend. Wir haben uns extra früh getroffen, um lange draußen zusammensitzen zu können. Was wir sonst so selbstverständlich konsumieren, wird zum besonderen Event. Wow, wir haben ein Stück von dem Leben zurück, von dem wir nicht glaubten, dass es einmal nicht da sein könnte. Kleine Lehrstunde in Sachen Dankbarkeit in einer surreal wirkenden Hauptstadt im Mai 2020.
In diesem Sinne – macht’ es Euch schön an diesem Nikolaustag und 2. Adventssonntag. Ho, ho, ho!
Oft habe ich über die schneereichen, klirrend kalten und langen Michigan Winter geflucht. Aber er hat auch fantastische Bilder in die Landschaft gemalt und Stimmungen gezaubert, deren Schönheit mich oft tief durchatmen ließ.
Die lange Winterzeit und der extreme Unterschied zwischen den Jahreszeiten haben mich den Sommer viel mehr schätzen und intensiver genießen lassen.
Hier träumen wir am heutigen Heiligabend mal wieder von einer weißen Weihnacht. Lasst euch also, wenn ihr mögt, ein wenig verzaubern vom Winter Wonderland Michigan.
Mit “I’m dreaming of a white Christmas” im Ohr schließe ich den diesjährigen Xmas Countdown …
“May your days be merry and bright”. Fröhliche Weihnachten!
“Orta è per me il più bel posto del mondo“ (Orta ist für mich der schönste Platz der Welt) …
… hat Carl-Heinz Schroth über den kleinen Ort “Orta San Giulio” im italienischen Piemont gesagt. Ja genau, der von “Jakob und Adele”. Einige Folgen der Serie um das sympathische ältere Paar wurden nämlich am Ortasee gedreht. Der Schauspieler Schroth lebte viele Jahre dort.
Im wunderschönen Garten des Palazzo Comunale (Rathaus), der sich zum See hin öffnet, hat die Gemeinde ihm ein Denkmal gesetzt. Es zeigt ihn malend mit Blick auf die Insel San Giulio.
Orta San Guilio nimmt auf der Rangliste meiner schönsten Orte auch einen besonderen Platz ein. Ich werde bald einmal ausführliche darüber im Blog berichten.
Heute aber wird es so richtig schön blau. Denn der Moment, an dem sich der Himmel zwischen Sonnenuntergang und Eintritt der Dunkelheit färbt, ist für mich magisch. Blaue Stunde. Es gibt sie auch am Morgen, bevor die Sonne aufgeht. Bei klarem Himmel ist sie besonders ausgeprägt. Je nach Jahreszeit ist sie länger oder kürzer. Die Kamera fängt die Farbe noch brillanter ein, als das Auge. Ich liebe diese besondere Stimmung. Auch in Orta. Wenn die Piazza Motta zu einer romantischen Theaterkulisse wird, von der aus man über das Wasser auf die erleuchtete Isola San Guilio schauen kann. Bellissimo!
Das rostrote Riesenrad mit den bunten Gondeln hat schon lange keinen Fahrgast mehr befördert. Nur der Wind treibt es manchmal an. Ich stelle mir das unheimlich vor, wenn sich das Rad quietschend in Bewegung setzt. Viel lieber mag ich mir lachende, fröhliche Kinder oder verliebte Paare vorstellen, die glücklich durch die Lüfte schweben und sich am Ausblick auf viel Grün und die nahe Spree erfreuen. Vergangenheit, aber vielleicht auch Zukunft des 45 Meter hohen und mit 40 Gondeln ausgestatteten Wahrzeichens des ehemaligen Kulturparks Plänterwald im Stadtteil Berlin-Treptow.
Der Park wurde 1969 von der DDR als “VEB Kulturpark” gebaut und blieb der einzige Vergnügungspark der DDR. Kurz bevor die Mauer fiel, wurde das Riesenrad anläßlich des 40. Jahrestags der DDR 1989 sogar noch erneuert.
Nach der Wende wurde der Park 1991 privatisiert und schrittweise umgestaltet, um mit westlichen Standards mithalten zu können. Viele der zusätzlichen Attraktionen erwarb der neue Eigentümer von einem insolventen Vergnügungspark bei Paris. Leider brachten sie dem Plänterwald auch kein Glück. Die Besucherzahlen gingen stetig zurück. Schließlich musste der Park 2001 Insolvenz anmelden.
Das Gelände wurde sich selbst überlassen und rottete viele Jahre vor sich hin. Die Natur eroberte sich das Areal stückweise zurück, überwuchert heute die rostenden Gleise und Streben der Achterbahn “Spreeblitz” und der Wildwasserbahn “Grand Canyon”. Über die Zeit wurde ein wilder verwunschener Dschungel aus dem ehemals berühmten Freizeitpark. Ein Biotop, in dem sich Frösche, Vögel, Fledermäuse und Biber wohlfühlen.
Seit 2016 entwickelt “Grün Berlin” ein neues Konzept für die grüne Oase hinter’m Zaun. Der neue Spreepark soll ein öffentlich zugänglicher Natur- und Erholungspark werden, der Raum für Kunst und Kultur bietet.
Einzelne Elemente des ehemaligen Freizeitparks sollen erhalten bleiben. Als Erinnerung an seine bewegte Vergangenheit. Die Ikone Riesenrad soll sich, wenn möglich, wieder drehen. Die Achterbahn mit dem Katzengesicht, in dessen Maul die alten Gleise verschwinden, soll zu einem begehbaren Baumwipfelpfad umfunktioniert werden. An der Wildwasserbahn soll man zukünftig entlang spazieren können. Als originelle Sitzmöglichkeit für ein Cafés könnten die Teetassen des Karussells dienen.
Die Ideen zur Neugestaltung klingen sehr vielversprechend. Wenn es gelingt, die Magie vergangener Zeiten mit einem zukunftsweisenden Konzept zu verbinden, werden Berliner und Besucher aus aller Welt wieder wunderbare Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Wie die zwei Damen auf unserer Tour, die den Park noch aus DDR Zeiten kannten und in Erinnerungen an seine glanzvollen Zeiten schwelgten.
Wenn sich Kreise überraschend schließen, bin ich immer wieder fasziniert. Diese Geschichte erzählt von den großartigen Einblicken, die ich diesseits und jenseits des Atlantiks in das Leben des großen französischen Malers Claude Monet erhalten habe.
Das erste Kapitel wird in einer Sonderausstellung des “Detroit Institute of Arts” erzählt. “Monet – Framing Live” zeigte vor zwei Jahren Arbeiten aus seiner prägenden Lebens- und Schaffensphase im Pariser Vorort Argenteuil. In dieser Zeit entstand ein Bild, das das Museum 1921 unter dem Namen “Gladioli” als einzigen Monet erwerben konnte. Diese Arbeit bildete den Ausgangspunkt für die Ausstellung. Während der Vorbereitungen entdeckten die Kuratoren auf der Rückseite der Leinwand eine Beschriftung, die nach weiteren Recherchen Hinweise auf einen ganz anderen Titel geben. Nach fast 100 Jahren wird das Bild umbenannt und heißt nun “Rounded Flower Bed” (Corbeille de Fleurs). Das 1877 entstandene Gemälde war Bestandteil einer Gruppenausstellung, bei der Monet und seine Malerfreunde sich zum ersten Mal “Impressionisten” nannten, um ihre Kunst zu beschreiben.
Das Gemälde wurde bewusst ohne Rahmen und von beiden Seiten gezeigt. So, als hätte Monet den Pinsel gerade erst zur Seite gelegt.
Von Argenteuil zieht Monet 1883 nach Giverny um, wo er bis zu seinem Tod 1926 lebte und arbeitete. Hier wird meine persönliche Geschichte mit Claude Monet fortgesetzt. Hier hat er seinen berühmten Garten mit dem Seerosenteich und der japanischen Brücke anlegen lassen. Hier hat er die Seerosen gemalt, die heute für gigantische Summen über die Theken der Auktionshäuser gehen. Hier spürt man immer noch, wie ungemein inspirierend diese Umgebung gewirkt haben muss. Hier konnte er die Natur, die Blumen, das Wasser mit seinen unterschiedlichen Spiegelungen, die Farben, die über den Tag wechselnden Licht- und Schattenspiele auf seinen Leinwänden einfangen.
Wow. Das Haus mit Atelier und dem üppig blühenden Garten ist schon beeindruckend. Ich kann Claude Monet hier arbeiten sehen. Noch eindrucksvoller ist der Blick auf den Seerosenteich. Es ist, als würde man direkt in eines seiner berühmten Gemälde hineinspazieren. Und der große Meister käme jeden Augenblick mit seiner Staffelei um die Ecke.
Umso schöner, dass sich auch heute noch junge Maler*innen von dieser besonderen Atmosphäre inspirieren lassen. Der kleine Ort Giverny wirkt übrigens auch wie gemalt. Eingebettet in sanfte grüne Hügel ranken Efeu und bunte Blumenstauden an den charmanten Steinhäusern hinauf. Eine Bilderbuch-Idylle am östlichen Rand der Normandie, eine gute Autostunde von Paris entfernt.
“Everything is art. Everything is politics.” Ai Weiwei
An drei ganz unterschiedlichen Orten durfte ich Arbeiten von Ai Weiwei bisher sehen. Das erste Mal vor vielen Jahren im Martin-Gropius-Bau in Berlin. Dann 2017 in Grand Rapids, einer kleinen Stadt mitten in Michigan. Who would have guessed? Und zuletzt im August in Düsseldorf, wo seine aktuellen Arbeiten vollständig gezeigt werden konnten.
Der Chinese Ai Weiwei ist nicht nur Konzeptkünstler, er ist auch Menschenrechtsaktivist und ein scharfer Kritiker der chinesischen Regierung. Wegen systemkritischer Äußerungen wurde er 2011 inhaftiert und hatte bis 2015 Reiseverbot. Seine Raum füllenden Installationen und die konzeptionellen Ideen dahinter beeindrucken mich sehr. Spannend fand ich die, welche Details der Düsseldorf Ausstellung auch in Michigan zu sehen waren. Ai Weiwei lebt aktuell in Berlin.
“Iron Tree” 2013 (Grand Rapids, Michigan)
Der Baum besteht aus 99 einzelnen Eisenstücke. Sie wurden von Ästen, Wurzeln und Stämmen verschiedener chinesischer Baumarten gegossen. Riesige Stahlschrauben halten den Baum zusammen. Die Skulptur drückt Ai Weiwei’s Interesse an Einzelteilen und die Bedeutung des Individuums für das Funktionieren des großen Ganzen aus.
“Straight” 2008 – 2012 (Düsseldorf)
164 Tonnen Armierungseisen, die Ai Weiwei nach dem verheerenden Erdbeben von Sichuan 2008 aus eingestürzten Schulgebäuden bergen ließ. Er hat sie wieder geradegebogen. Als mahnende Erinnerung an die jungen, unschuldigen Opfer der Katastrophe. Und als Anklage gegen Korruption und Pfusch am Bau.
“Porcelain Rebar” 2015 (Grand Rapids, Michigan)
Beton soll Stahl verstärken. Deformierter und ineinander verwickelter Beton wurde massenhaft nach dem Erdbeben von Sichuan gefunden. Ai Weiwei hat diese Teile in Porzellan nachbilden lassen. Ein fragiles Material als Hinweis auf die Zerbrechlichkeit des Lebens. Bunt, weil Kindheit eigentlich unbeschwert aufwachsen sollten.
“Sunflower Seeds” 2010 (Düsseldorf)
Für diese Installation ließ Ai Wieweit über 60 Millionen Sonnenblumenkerne aus chinesischem Porzellan fertigen und per Hand bemalen. Traditionelles Handwerk im Zeitalter von Massenproduktion. Die großformatigen chinesischen Tierkreiszeichen sind aus Legosteinen gefertigt.
“Life Cycle” 2018
Die über 17 Meter lange Skulptur aus Bambus und Sisalgarn zeigt ein riesiges Boot mit mehr als 100 Menschen, die über das Mittelmeer fliehen.
“Laundromat 2016 (Düsseldorf)
Während der Dreharbeiten seines Dokumentarfilms “Human Flow” besuchte Ai Weiwei das griechische Flüchtlingslager Idomeni. Er ließ 2000 Kleidungsstücke, die die Bewohner bei ihrer Vertreibung aus dem Lager zurückließen, nach Berlin bringen und aufarbeiten. In der Ausstellung wirken sie wie zur Abholung bereite Teile in einem Waschsalon.
“Han Dynasty Vases with Auto Paint” 2015 (Grand Rapids, Michigan)
“Dropping a Han Dynasty Urn” 2016
“Golden Age” Wallpaper (Michigan und Düsseldorf)
Goldene Ketten, das Twitter Logo, Überwachungskameras – ein Verweis auf die Themen Umgang mit privaten Daten bei sozialen Medien und die Überwachung durch den Staat.
“With flowers” (Grand Rapids, Michigan)
Während seines Hausarrestes von Anfang 2013 – Juli 2015 platzierte er jeden Tag ein frisches Blumenbukett in seinen Fahrradkorb vor der Tür. Solange, bis die chinesischen Behörden ihm seinen Paß und damit die Freiheit zu Reisen wiedergaben. Die Schönheit der Blumen gab Ai Weiwei Kraft für den Widerstand.
Achtung, freilaufender Elefant! Eltern haften für ihre Kinder! In Nantes stapft ein riesiger mechanischer Elefant aus Stahl und Holz durch das ehemalige Werftgelände. Die Geburtsstadt von Jules Vernes hatte einst einen der größten Häfen Frankreichs. Als die Bedeutung des Hafens abnahm und die Werften Ende der 1980er Jahre schloßen, verödeten die Flächen auf der Île de Nantes. Heute ist die Île unweit des Stadtzentrums mit hippen Restaurants, Clubs und Galerien wieder ein lebendiger Stadtteil.
Unter anderem ist dies dem gewaltigen Elefanten, “Le Grand Eléphant” zu verdanken. Er gehört zum Projekt “Les Machines de l’Île”, das sich in einem Lagerhaus auf der Île de Nantes angesiedelt hat. Eine Gruppe von Künstlern, Ingenieuren und Handwerkern hat ihn und andere phantastische Objekte realisiert.
2007 setzte sich der Elefant zum ersten Mal in Bewegung. Er ist zwölf Meter hoch und 50 Tonnen schwer. Über 50 Personen haben auf der beweglichen Skulptur Platz. Faszinierend ist seine Motorik. Die Bewegungen sind denen seiner lebendigen Artgenossen nachempfunden. Wenn er zischend über das Gelände stapft, bewegen sich seine Ohren, die Augenlider blinzeln. Wenn er seinen Rüssel hebt, heißt es allerdings “Attention”, sonst wird man naß gemacht.
Herrlich, an einem heißen Sommertag in die Spree (oder so gut wie) zu springen. Die Oberbaumbrücke und den Fernsehturm zur einen, die Drei-Personen-Skulptur “Molecule Man” zur anderen Seite. Die schwimmende Badelandschaft mit dem einmaligem Panoramablick ist einer meiner Lieblingsorte im Berliner Sommer.
In ihrem ersten Leben war das Badeschiff ein Schubleichter, der in der Flussschifffahrt zu Frachtzwecken genutzt wurde. Umgebaut und mit der entsprechender Technik ausgestattet liegt er nun in der Tradition alter Flussschwimmbäder im Stadtteil Alt-Treptow vor Anker.
Man erreicht das Becken über eine Steganlage, auf der es Liegeplätze für Sonnenanbeter gibt. In dem 32,5 Meter langen und 8,2 Meter breiten Badeschiff können Wasserratten wie ich seit 2004 ihre Bahnen ziehen oder einfach nur entspannt platschen. Ach wäre doch schon wieder Sommer …