Wanderlust

Jetzt übertreiben die Vulkan-Eifeler ja wohl ihre Lage. Gerolsteiner Dolomiten-Rundweg – wie jetzt? Bei Dolomiten denke ich natürlich an die gleichnamige Gebirgsgruppe in Italien. Dort, wo die höchste Erhebung 3.343 Meter über dem Meeresspiegel in den Himmel ragt. Der Munterley ist mit gerade mal 482 Metern der höchste Felsen der Dolomiten bei Gerolstein in der Vulkaneifel. Wie beim großen Bruder wechseln sich auch in den Gerolsteiner Dolomiten sanfte Abschnitte mit steil aufragenden Felssäulen aus Kalkstein ab. Nur eben ein paar Nummern kleiner. Der Name “Dolomit” benennt das Gestein, das sich vor 400 Millionen Jahren, als sich an dieser Stelle der Eifel ein tropisches Meeresbecken befand, als Sediment gebildet hat.

Ordentlich steil bergauf führt der erste Teil des Wanderweges. Anstrengend, aber sehr beeindruckend. Bis zum Munterley schlängelt sich ein schmaler Pfad in Serpentinen bis zum Aussichtspunkt. Von hier eröffnet sich ein traumhafter Blick über Gerolstein und das Umland. Der Wanderlust weiter folgend führt der Weg super abwechslungsreich durch wunderschöne Waldstücke, über herrlich saftige Wiesen, an ehemaligen (heute nicht mehr zu erkennenden) Vulkankratern vorbei.

Die Buchenloch-Höhle suchten Eiszeitjäger vor 400.000 Jahren auf, um zu rasten und Bären im Winterschlaf zu erlegen.

Auf zahlreichen Infotafel wird die geologische Situation sehr anschaulich beschrieben. Man lernt z.B., wie Kalksteine entstanden sind, wie Lavaströme ihren Weg ober- und unterirdisch gefunden haben. Der Vulkanismus hat hier in der Vulkaneifel verschiedenen Formen hervorgebracht hat. Unter anderem die wunderbaren, teilweise mit Wasser gefüllten, Maare.

Unterschiedlichen Lavaschichten.

Der letzte Vulkan brach vor mehr als 10.000 Jahren aus. Es gibt keine zuverlässigen Prognosen über mögliche zukünftige Ausbrüche. Meine Empfehlung: Wanderschuhe schnüren, Rucksack auf und dieses wunderschöne Stück Erde erwandern und genießen.